Hochschule Reutlingen
08.03.2024

Lehrkräfte von Gymnasien zur Fortbildung auf dem Campus

Lehrkräfte lernen den Umgang mit Mini-PCR

Begeistert dabei – Lehrkräfte lernen den Umgang mit Mini-PCR für den Einsatz im Biologieunterricht

Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) in Tübingen veranstaltete mit der Fakultät Life Sciences der Hochschule Reutlingen zum ersten Mal Workshops für Lehrkräfte aus dem Kursstufenunterricht Biologie.

Begrüßt wurden die Teilnehmenden der Fortbildung von Dekan Prof. Dr. Karsten Rebner und Studiengangsleiter Prof. Dr. Ralf Kemkemer. Sie stellten den Lehrkräften die Hochschule Reutlingen und insbesondere die Fakultät Life Sciences vor, an der im letzten Jahr die Transformation von Chemie hin zu Life Sciences vollzogen wurde.

Auch die Forschung hat an der Fakultät eine große Bedeutung. Für die Teilnehmenden gab es daher Einblicke in moderne Methoden und Forschungsthemen aus der Biomedizin und Biotechnologie, wie beispielsweise Implantate mit optimierten Materialeigenschaften. Eine Führung durch die Labore rundete den Workshop ab.

Die Fortbildung leiteten Frau Dr. Stephanie Schrank vom ZSL gemeinsam mit den Kollegen Kevin Kröger und Daniel Brida. Sie stellten Themen vor, die in jedem Unterricht der Kursstufe Biologie gut umsetzbar sind und kein S1-Labor mit biologischer Sicherheitsstufe erfordern.

Inhalt des Workshops war ein Projekt, das zukünftig auch für Schülerinnen und Schüler ein nachvollziehbares Thema darstellt. Ihre Lehrkräfte führten dafür ein Genexperiment durch, bei dem sie verschiedene genetische Varianten und ihre Auswirkungen auf den Chronotypen eines Menschen untersuchten. In wie weit ist die innere Uhr eines Einzelnen eigentlich genetisch bedingt? Zusammenhänge zwischen Genetik und dem persönlichen Biorhythmus werden so näher beleuchtet.

Die Lehrerinnen und Lehrerbeschäftigten sich bei der Fortbildung mit DNA-Analysen mittels einer Mini-PCR-Apparatur. Im ersten Praxisteil lag der Fokus auf der Isolation der DNA. Dafür wurde aus Mundschleimhautzellen DNA extrahiert. Anschließend wurde mit Hilfe des PCR-Geräts die DNA vervielfältigt. Im dritten praktischen Teil der Veranstaltungen ging es um die Gelelektrophorese, ein Verfahren, bei dem ein Gel als Trägermedium genutzt wird und DNA aufgetrennt wird. Abschließend wurde das Gel von den Teilnehmenden interpretiert. Wer ist also Eule, wer ist Lerche?

 

Durch das neu erworbene Wissen, eröffnen sich für die Lehrkräfte neue Unterrichtsmöglichkeiten, um die Schülerinnen und Schüler in die Anwendung biologischer Arbeitstechniken einzuführen. Ein Lehrer aus der Region Ulm bemerkte zufrieden: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich die Inhalte aus dem Workshop in meinem Unterricht umsetzen werde. Die notwendigen Materialien sind bei uns an der Schule vorhanden, es müsste nur das Mini-PCR-Gerät angeschafft werden.“

Auch für die Fakultät Life Sciences stellten die zwei Workshops eine wertvolle Erfahrung dar. Dekan Prof. Karsten Rebner erklärte zuversichtlich: „Wir planen eine langfristige Kooperation mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung. Darüber hinaus wollen wir vermehrt Schulklassen zu uns an die Fakultät Life Sciences einladen.“

Beim Studiengang Chemie & Nachhaltige Prozesse werden die Zukunftsthemen der Naturwissenschaften vermittelt, um chemische Prozesse ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig gestalten zu können. Der Studiengang Biomedizinische Wissenschaften vermittelt moderne biologische und naturwissenschaftliche Inhalte und deren Transfer in neuartige biomedizinische Anwendungen. Dadurch weist er eine hohe gesellschaftliche Relevanz auf. Im nächsten Jahr startet der neue Bachelor-Studiengang Biomechatronik, bei dem Biologie auf Technologie trifft. Studierende lernen interdisziplinär biologische Systeme und deren Funktion zu verstehen und entwickeln Techniken, die unsere aller Lebensqualität verbessern.

Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) unterstützt Schulen und Lehrkräfte in Baden-Württemberg bei ihrem umfassenden Bildungs- und Erziehungsauftrag, um die Unterrichtsqualität stetig zu verbessern. Dabei setzt das ZSL auf wissenschaftliche Erkenntnisse, Praxisnähe und den Dialog mit allen Bildungsverantwortlichen und Kooperationspartnern.